Gern erinnern wir uns an das Jahr 2018, als wir mit gefühlt 1000 Menschen am 27. Juli die totale Mondfinsternis bei sommerlichen Temperaturen erlebten. Auf Grund des großen Interesses damals stand für uns fest, dass wir die Sternwarte an diesem Sonntag öffnen. Gleichzeitig haben wir damit die Präsentation unseres kleinen Astroparkes für alle Besucher verbunden. Mit selbstgebackenem Kuchen, Kaffee sowie Livemusik begrüßten wir die ersten Gäste gegen 16:00 Uhr.
Unser Anliegen war auch, mit den Besuchern ins Gespräch zu kommen und das Interesse für Astronomie sowie für unseren Verein zu wecken. Für 18:00 Uhr hatten wir den „Mondvortrag“ vorbereitet. Viele Gäste konnten ihn wegen Überfüllung des Vortragsraumes nicht hören. Deshalb bieten wir ihn auf Anfrage nochmals an.
In der Natur lernt man, Geduld zu üben, denn ein breites Wolkenband am Horizont hinderte uns, den aufgehenden, sich bereits in der Totalität befindenden Mondaufgang zu bestaunen. Aber dann war es soweit. Die Stimmung war gut, ein Gast spielte Mundharmonika, viele Fotos konnten das Ereignis festhalten, bis nach kurzer Zeit der Vollmond als Sichel hinter dem Schatten der Erde hervorlugte. Nach und nach kam er zum Vorschein und erleuchtete unser Gelände, was beim Aufräumen sehr von Vorteil war. Dass so viele Gäste kamen, gefühlt 500, war für uns ein erfüllter Abend, obwohl die Kälte sich immer mehr bemerkbar machte.
Die nächste totale Mondfinsternis bei uns wird für den 31.12.2028 angekündigt. Vielleicht sehen wir uns dann wieder. Aber bitte warm anziehen.
Der Oktober bietet einige interessante astronomische Kleinode, welche man sich vormerken sollte:
Am 5./6.10. wird sich der fast volle Mond nahe am Saturn befinden – eigentlich ein schönes Bild im Teleskop, auch wenn durch die Helligkeit des Mondes die Details des Saturn wohl etwas überstrahlt werden. Am 13./14.10. wird der abnehmende Mond nahe am Jupiter zu sehen sein. Auch wenn die Venus als Morgenstern nicht mehr so prominent am Himmel steht, bietet sich doch am 19.10. ein schöner Anblick, wenn die schmale Sichel des abnehmenden Mondes sehr nahe an die Venus kommt. Ab dem 19.10. kann man direkt nach Sonnenuntergang am Westhimmel eine Konjunktion der Planeten Merkur und Mars beobachten.
Anfang Oktober, am stärksten am 8. bzw. 9.10. kann man vielleicht die eine oder andere Sternschnuppe aus dem Draconiden-Strom entdeckt werden. Allerdings sind in den letzten Jahren mit durchschnittlich nur 1-10 Meteoriden pro Stunde recht wenige Sternschnuppen von diesem Meteoridenstrom beobachtet worden. Etwas wahrscheinlicher wird die Sternschnuppen-Beobachtung um den 21. Oktober mit dem Orioniden-Strom. Hier kann mit ca. 20 Meteoriden pro Stunde gerechnet werden. Der Radiant – also der scheinbare Ursprung der Sternschnuppen – liegt dabei nahe dem auffälligen linken Schulterstern (Beteigeuze) im namensgebenden Orion. Verursacht werden die Orioniden durch Eis- und Staubtrümmer, die der Halley’sche Komet (1P/Halley) bei seinem Flug durchs Sonnensystem alle 76 Jahre hinterlässt.
Einen sternenklaren Himmel wünscht Dr. Frank Bok