Geschichte der Sternwarte Gönnsdorf
im Jahre 2009



Im Januar 2009, nach sage und schreibe 5 Jahren intensiver Bemühungen, konnte der Verein zur Förderung der Jugend e.V. die Sternwarte Gönnsdorf von der SIB für gemeinnützige Arbeit erwerben, was nur mit finanzieller Unterstützung des Ortschaftsrates Schönfeld-Weißig möglich war.

Künftige Nutzung

Der Verein zur Förderung der Jugend e.V. hat sich das Ziel gesetzt, die Sternwarte zu einem weiteren interessanten niveauvollen Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche im Schönfelder Hochland zu entwickeln. Sie soll vorrangig den Schülern der umliegenden Schulen wie Mittelschule Weißig, Gymnasium Bühlau sowie Grundschulen für interessante, außerschulische Projekte und Arbeitsgemeinschaften innerhalb der Ganztagesangebote zur Verfügung stehen. Möglich ist auch die Nutzung für Neigungskurse und spezielle Inhalte des Physikunterrichtes. Aber auch Hobbyastronomen und interessierten Bürgern soll die Sternwarte als Kommunikationsstätte offen stehen, um auf diese Weise die älteste Naturwissenschaft „Astronomie“ allen Interessierten näher zu bringen. Live-Beobachtungen sowie Vorträge rund um die Astronomie und Raumfahrt werden daher ein fester Bestandteil der Nutzung sein.

Was ist zu tun?

Die Sternwarte war zum Zeitpunkt der Übernahme völlig entkernt, d.h. ohne Medienanschlüsse. Selbst die Motoren zur Bewegung der Kuppel wurden entfernt. Das ist sehr bedauerlich. Die Sternwarte muss von Grund auf saniert werden. Eine echte Herausforderung ist die Sanierung der Kuppel. Danach folgen die Inneneinrichtung und die Ausstattung mit optischen/technischen Geräten. Aber auch die Außenanlage soll dem Anliegen entsprechend gestaltet werden.

Unser Ziel

„Das Weltall – Du lebst darin, entdecke es“ ist das Motto des diesjährigen Internationalen Jahres der Astronomie. Wir haben uns deshalb das anspruchsvolle Ziel gesetzt, die Sternwarte bis zum Ende des Jahres 2009 wenigstens „startklar“ zu machen.

Gründung der Interessengemeinschaft am 29. April 2009

In einem Artikel vom März 2009 im Hochlandkurier der Ortschaft Schönfeld-Weißig wurde über die künftige Nutzung der Sternwarte berichtet und es wurden Interessenten gesucht, die eine Interessengemeinschaft zur Sanierung und künftigen Nutzung bilden. Es meldeten sich u.a. 5 Hobbyastronomen, Physiklehrer und interessierte Bürger. Insgesamt wuchs der Kreis auf 13 Interessierte. Zu unserem 1. Treffen am 29. April 2009 wurde dann die „Interessengemeinschaft Sternwarte Gönnsdorf“ (IG) im Gasthof Weißig.

In der IG arbeiten folgende Mitglieder:

Frau FranzOrtschaftsrätin, Leiterin der Interessengemeinschaft Sternwarte
Herr BehrOrtsvorsteher; Schatzmeister des Vereins zur Förderung der Jugend
Frau Mikut stellv.Vorsitzende des Vereins zur Förderung der Jugend
Herr Eichhorn Hobbyastronom, Möbel- u. Bautischler, Chronist Sternwarte
Herr Felber Hobbyastronom Elektriker
Herr Tremel Hobbyastronom Diplomingenieur
Herr Prof. Dr. Metzner Hobbyastronom Diplomphysiker
Herr Schwarz Hobbyastronom, Patentanwaltsfachangestellter, Homepage Sternwarte
Frau Niki-Dahlen Literat
Herr Grau Fa. Baumdienst Schullwitz
Frau Grau Fa. Baumdienst Schullwitz
Herr Philipp Pastor
Frau Miedtank Physiklehrerin

Alle IG-Mitglieder erklärten sich bereit, durch ihr persönliches Engagement zur Erreichung des gesteckten Zieles beizutragen.

Endlich kann es losgehen - Beginn der Sanierungsarbeiten

Mai 2009

Der Dresdner Baumdienst aus Schullwitz, Herr Grau, IG-Mitglied, bringt die Hecken rund um die Sternwarte in Form und legt den Weg frei.

Die IG Sternwarte Gönnsdorf trifft sich in der Hochlandschänke, um die Konzeption für die Sanierung und Nutzung der Sternwarte zu diskutieren und weitere Vorschläge zu erarbeiten.

Die Gestaltung des Werbeflyers nimmt Gestalt an und wird von der Druckerei HochlandVerlag Pappritz als Sponsorleistung gedruckt.

Juni 2009

Mit Gewerbetreibenden aus dem Schönfelder Hochland werden bei Vorortbesichtigungen die möglichen Leistungen besprochen. Z.B. übernimmt die Elektrofirma Brussig die Verlegung des Hauptanschlusses, Bauingenieur Kretschmer die statischen Berechnungen,  Dachdeckermeister Mattheus übernimmt mit seinem Gerüstbaupartner Oertel aus Pirna die Einrüstung der Sternwarte. Die Firma Korropol steht uns für die Sanierung der Kuppel beratend zur Seite und stellt die Farbe zum Streichen der Kuppel zur Verfügung. Alle genannten Firmen sponsern ihre Leistung zu Gunsten der Sternwarte.

16.06.09: es regnet den ganzen Tag. Die für 8.00 Uhr geplante Besichtigung der Kuppel durch Dr. Kurz von der Firma Korropol wird auf 15.00 Uhr verschoben. Ein spannender Augenblick: die Autohubbühne vom Baumdienst rückt an, Dr. Kurz wird trotz Nässe die Kuppel besichtigen und die Härte messen. Aber die Nässe lässt keine aussagekräftigen Werte zu. Das Ganze muss nach Trocknung der Kuppel zu einem späteren Termin wiederholt werden.

18.06.09 Installateur Falk Hentschel von Fa. Brussig setzt den E-Kasten in der Sternwarte.

In den folgenden Tagen wurde der Graben für die Verlegung des Erdkabels für den Hauptanschluss sowie für den Blitzschutz ausgehoben und nach Beendigung der Arbeiten wieder geschlossen.

 

Die Sanierung der Sternwarte ist ein schwieriger Part. Unsere bisherigen Bemühungen um Fördermittel waren leider nicht erfolgreich. Entweder passten wir in vorhandene Fördertöpfe nicht hinein oder es kamen Ablehnungen. Wir sind dringend auf die Unterstützung von Sponsoren und Spendern angewiesen, da der Verein zur Förderung der Jugend e.V. für dieses Projekt keine finanziellen Mittel zur Verfügung hat. Auch mit einmaligen Spenden wäre uns schon geholfen, um die Sternwarte sanieren zu können, denn nur durch Eigenleistungen ist unser Vorhaben nicht zu realisieren.

Die kleinen mittelständischen Unternehmen des Hochlandes sind sehr entgegenkommend. Ohne Wenn und Aber sagten sie ihre Hilfe zu, indem sie ihre Leistungen sponsern. In der Sponsorenliste sind die Betriebe, die uns bisher zur Seite stehen, ersichtlich und wir möchten uns auch auf diesem Wege sehr herzlich dafür bedanken.

Juli 2009

Zwischenzeitlich haben Ronny Schwarz und Tobias Felber unsere Homepage gestaltet. Unter http//www.sternwarte-goennsdorf.de sind wissenswerte Informationen über den Verein, die IG und unsere laufenden Aktivitäten zu erfahren. Eine Besonderheit ist unser Puzzle. Mit 10 € pro Puzzleteil kann sich jeder an der Sanierung beteiligen. Wir hoffen sehr, dass diese Möglichkeit, uns zu unterstützen, rege genutzt wird.

Spannend wurde es am 14.07.09: Die Gerüstbaufirma Oertel aus Pirna rüstet die Sternwarte ein. Dank dieser Tatsache konnte am 17.07.09 Dr. Kurz von der Firma Korropol die Härtemessung an der Kuppel nachholen. Die Werte liegen im „grünen Bereich“. Jetzt können die notwendigen Sanierungsmaßnahmen an der Kuppel beginnen, vorausgesetzt natürlich, die Kuppel ist trocken!

 

Von Frau Niki und Frau Franz wurde der Plattenweg vom übergewachsenen Gras befreit. Das war Schwerstarbeit.

27.07.09: Die Farbe für die Kuppel ist eingetroffen und wird in der Sternwarte deponiert.

28.07.09 08.30 Uhr Anruf vom Ordnungsamt der Verwaltungsstelle Schönfeld-Weißig: in der Sternwarte wurde heute Nacht eingebrochen!!! Durch beherztes Handeln eines Anwohners wurden die Einbrecher verjagt.

Vorortbesichtigung der Kuppel durch Herrn Zwicker, Baubüro Gönnsdorf.

August 2009

Der Bauzaun zur Vermeidung von Unfällen und zur Sicherung der Sternwarte wird aufgestellt.

 

Zwischenzeitlich hat sich die Firma Baubüro Zwicker aus Gönnsdorf bereit erklärt, die Sanierung der Kuppel zu übernehmen, d.h. die alten Farbreste vorsichtig zu entfernen, die Oberfläche leicht anzurauen und dann sollte die Farbe draufkommen und zwar noch im August. Die Vorbehandlung und das Streichen können nur bei entsprechender Temperatur erfolgen.

22.08.09: Vier Arbeiter der Fa. Zwicker nehmen sich der Kuppel an. Bei diesem Einsatz konnten die Arbeiten nicht abgeschlossen werden, so dass am 29.08.09 die Restarbeiten durchgeführt wurden. Am heutigen Tag hat die IG das erste Mal Gelegenheit, sich auf dem 14. Familienwandertag des Verbandes Wohneigentum Sachsen e.V. öffentlich zu präsentieren, der am Sportpark Weißig startete und durchs Schönfelder Hochland führte.

September

03.09.09: Das für heute geplante Streichen der Kuppel wird wegen Regen auf morgen verschoben.

04.09.09: Das Streichen der Kuppel soll heute erfolgen. Leider steht der Himmel wieder voller Wolken. Die Aktion muss erneut verschoben werden.

04.09.09 Und sie dreht sich doch!!!

Tobias Felber hat gestern die Kuppel mit Muskelkraft zum Drehen gebracht. Das ist eine super Nachricht für alle, die auf der Suche nach einer Lösung waren.

05.09.09: Die Sternwarte präsentiert sich auf dem Kinderfest des Dresdner Baumdienstes in Schullwitz. Wir danken sehr herzlich den Gemeindemitgliedern der Emmaus-Gemeinde für ihre Spendenbereitschaft.

07.09.09: Endlich ist kein Regen in Sicht und die Malerarbeiten an der Kuppel können beginnen. Heute erfolgt der erste Anstrich.

08.09.09: Der zweite Anstrich folgt. Die Kuppel erstrahlt wieder in einem schönen Weiß und ist weithin sichtbar.

12./13.09.09: Hochlandfest in Schönfeld, wir sind natürlich dabei. Viele Hochländer sind erfreut über den schnellen Fortgang der Sanierung der Sternwarte und waren bereit, eine Spende zu Gunsten der Sternwarte zu entrichten. Dafür sei allen herzlich gedankt. Ein Höhepunkt war die Sicht durch ein Sonnenteleskop. Die Sonne präsentierte sich als überreife Orange mit einigen Schleierwolken davor.

17.09.09: In Jeßnigk findet das 10. Teleskoptreffen statt. Viele Sternenfreunde sind schon angereist und in sehr lockeren, aufgeschlossenen Gesprächen erhalten wir Tipps, gute Ratschläge und Kontaktadressen.

19.09.09: Zu Gunsten der Sternwarte soll eine „Amerikanische Versteigerung“ vor Ort starten. Viele Sachspenden gingen dafür ein. Bei wunderschönem Sonnenschein haben Mitglieder der IG alles vorbereitet, um Neugierigen von 15.00 bis 19.00 Uhr die Sternwarte von innen zu zeigen und Fragen zu beantworten. Selbstgebackener Kuchen, Bratwürstchen und Getränke standen für das leibliche Wohl bereit. Die Besucherzahl hielt sich aber leider auf Grund der vielen Herbstfeste in Grenzen. Die Amerikanische Versteigerung wird verschoben. Bei bestem Wetter konnte wieder die Sonne durch ein PST beobachtet werden.

 

Oktober

Kälteeinbruch! Es ist „saukalt“ und die Arbeiten im Innenraum machen echt keinen Spaß!

Die anstehenden Arbeiten wie Elektro, Maler etc. müssen leider verschoben werden. Außerdem fehlt uns immer noch ein Rollgerüst ca. 5 m hoch, damit wir die Kuppel ausbessern können. Der Terminplan kommt echt ins Wanken!

9.10.09: Endlich scheint mal die Sonne. Die Blechblenden werden gestrichen.

27.10.09/28.10.09: Ein weiterer Sponsor ist gefunden. Fa. Graffitti-Ex entfernt die Graffitischmierereien und reinigt die Außenfassade.

30./31.10.09: Die Vorarbeiten für die Gestaltung der Außenfassade erfolgen. Die Schrauben und Kappen an der Außenfassade werden ausgewechselt bei purem Sonnenschein, aber eisigem Wind.

November

Jetzt geht es in den Endspurt!

01.11.09: 11.00 Uhr Heute werden Sarah und Sebastian von den Spikern des Jugendtreffs Leuben das Logo auf die Außenfassade aufsprayen. Zuerst werden die Konturen markiert, die Proportionen ausgeglichen… Gegen 16.00 Uhr ist das Werk vollbracht.

04.-07.11.09 Wir haben endlich ein 5 m hohes Rollgerüst. Jetzt können die Arbeiten an der Kuppel innen beginnen. Die losen Farbreste sind zu entfernen; das dauert seine Zeit, denn die Überkopfarbeit ist ziemlich anstrengend.

Großeinsatz in der Sternwarte: Die Arbeiten an der Kuppel werden fortgesetzt. Wände und Stufen werden für das Streichen vorbereitet. An der E-Leitung wird weiter gearbeitet.

10.-14.11.09: Alublechblenden für den Schriftzug werden vorbehandelt und gestrichen.

Der Kuppelsims wird abgesaugt, Kuppelschließe gestrichen, alle Metallteile mit Hamerit gestrichen. Der Bautenzug ist auch wieder o.k.. Jetzt kann die Kuppelöffnung wieder zweiteilig genutzt werden.

16.11.09/17.11.09: Die E-Leitungen und alle Löcher in den Wänden werden von Vater und Sohn Kunath aus Cunnersdorf verputzt.

20.11.09 Die Mitglieder der Interessengemeinschaft stellen sich in einer lockeren Runde interessierten Bürger vor. Kurze Fachvorträge z.B. zum Mond, zur Raumfahrt, zum Inhalt der künftigen außerschulischen Weiterbildung und Vorstellung einer Privatsternwarte rundeten den Abend ab. Wir wollten mit unseren Beiträgen sozusagen „anfüttern“ und neugierig auf unsere künftige Arbeit machen.

21.11.09: Wieder Großeinsatz in der Sternwarte. Der Schriftzug über dem Logo "Das Weltall - Du lebst darin, entdecke es!“ wird von Herrn Bärisch, Hochland-Werbung, angebracht. Der Kuppelsims wird von lockeren Farbresten befreit und gereinigt, die Wände werden mit Haftgrund gestrichen, die E-Leitung wird vervollständigt.

22.-27.11.09 Der Kuppelsims wird gestrichen sowie Teile an der Kuppel, die nur mit dem Gerüst zu erreichen sind. Sehr gewagte Aktionen. Restliche Malerarbeiten an der Kuppel und der Metallteile werden durchgeführt. Das OG wird gereinigt und für das Streichen der Wände vorbereitet. Alle beweglichen Metallteile werden auf einwandfreien Lauf geprüft.

Die Gerüstbaufirma wird über die Fertigstellung der Außenfassade informiert.

28.11.09: 15.00 Uhr: Ich trau meinen Augen kaum: Das Gerüst ist abgebaut. Die Sternwarte wird von der Sonne angestrahlt und steht in voller Schönheit. Ein sehr emotionaler Moment.

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Dezember 2009: Vom 01.-13.12.09 wurden im OG die Wand in einem sehr schönen Rot und im EG sämtliche Wände weiß gestrichen. Es sieht alles schon wesentlich freundlicher aus.

Und so konnten wir am 14.12.09 in der weihnachtlich geschmückten Sternwarte das Jahr ausklingen lassen. Das war eine Weihnachtsfeier anderer Art. Eingehüllt in warme Jacken, bei Kerzenschein und einigen Leckereien wurde auf das Jahr zurück geblickt,  Weihnachtslieder gesungen und Päckchen ausgepackt. Die Mühen des Jahres waren vergessen. Wir waren alle ein wenig stolz auf unsere Arbeit.

Ein großer Augenblick: am 21.12.2009 treffen 4 kleine Teleskope von der Firma Meade Europe Instruments GmbH aus Rhede ein. So ein Geschenk kurz vor Weihnachten machte uns sehr glücklich. Von der Stiftung Jugend und Sport der Ostsächsischen Sparkasse erhielten wir die Zusage für ein Sonnenteleskop.

 

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